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Niederschlesische Fahrradkirche Diehsa

Haben Sie sich gefragt, was eine Fahrradkirche ist? Wer entlang des ausgeschilderten Froschradweges unterwegs ist, kann von Mai bis Oktober in der ersten Niederschlesischen Fahrradkirche die Kühle und Stille genießen. In dieser Zeit ist die Kirche geöffnet und hält verschiedene Angebote für Radfahrer, Touristen und Besucher bereit.

Eine Kirche in Diehsa wird bereits 1354 genannt. Die heutige Kirche wurde wahrscheinlich im 15. oder frühen 16. Jahrhundert erbaut. Aus dem Jahre 1643 stammt die erste Nachricht über das damals ausbesserungsbedürftige Glockenhaus, das 1687 zu einem Glockenturm ausgebaut wurde. 1802 bis 1804 erbaute die Kirchgemeinde einen Kirchturm aus Stein. Da infolge dessen das Glockenhaus nicht mehr gebraucht wurde, riss man es 1805 bis auf den steinernen Unterbau ab und setzte ein spitzes Dach auf.

Am 19. April 1945 brannte die Kirche aus und die Glocken, die nach dem Ersten Weltkrieg neu beschafft werden mussten, stürzten ab. Durch Witterungseinflüsse stürzte das Dach des Kirchenschiffs mit seinem gotischen Rippengewölbe im Frühjahr 1946 ein. Baustoffknappheit verhinderte einen originalgetreuen Wiederaufbau, so dass die Längswände des Kirchenschiffes um 1,20 Meter abgetragen wurden und die Kirche eine ebene Holzdecke bekam. Beim Wiederaufbau, der sich bis 1949 hinzog, wurden zudem weitere bauliche Änderungen durchgeführt.

Seit 2004 ist die Kirche von Mai bis Oktober geöffnet. Ausliegende Andachten, eine jährlich wechselnde Ausstellung, die Möglichkeit, für jemanden eine Kerze zu entzünden oder sich ein Buch oder Postkarten mitzunehmen, sind einige unserer Angebote.

Ein rätselhaftes mittlealterliches Wandgemälde von mehreren Metern Höhe, welches trotz des Kirchenbrandes 1945 erhalten blieb, lockt nicht nur Fahrradfahrer. Ebenso beachtenswert ist die 1950 von der Nationalen Front der DDR gestiftete Kanzel.

An der Kirche befindet sich ein Trinkwasserbrunnen. Seinen Hunger kann man im Gasthaus am Markt nebenan stillen, wo auch Fahrradreparatursets zur Verfügung stehen.

Kirche, Pfarrhaus, Gasthaus und Gewandhaus umschließen einen mittelalterlichen Marktplatz mit sanierten Marktlauben. Hier veranstaltet die Kirchgemeinde immer am 3. Advent einen kleinen Weihnachtsmarkt.

Zu weiteren Veranstaltungen und Gottesdiensten beachten Sie bitte die aktuellen Informationen unter den entsprechenden Rubriken und fühlen Sie sich herzlich eingeladen, unsere Kirche und Gemeinde näher kennen zu lernen.

Kirchgeldbrief 2023